Der Ursprung dieser weißen Rebsorte verliert sich in grauer Vorzeit und
so kann man auch ihre Herkunft nicht exakt bestimmen. Einige Dokumente
bringen sie bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts mit dem Roero in
Verbindung, das heute der bevorzugte Landstrich für ihren Anbau ist.
Nachdem sie über die Jahrhunderte gedeihte, wird diese Rebsorte
schicksalhaft von der Krise im Weinbau betroffen und von der
Entvölkerung der ländlichen Gegenden zwischen den beiden Weltkriegen.
Ende der siebziger Jahre war sie nur noch auf wenige Rebenreihen
beschränkt, zwischen denen des weitaus lukrativeren Nebbiolos und das
auch nur, weil ihre süßen Beeren und die frühe Reife die Vögel von den
roten Trauben fernhielt.
Es war die unternehmerische Eingebung einiger
Produzenten, die einen nennenswerten Weißen in einem Land durchsetzen
wollten, das nur den Rotweinen geweiht schien und die diesem Wein und
seinem Territorium Sichtbarkeit und Bedeutung zurückgeben wollten. Zu
Beginn des Relaunchs und des neuen Erfolges des Arneis stand die
Selektion der Klone und diese hat den Wein entschieden verbessert. Bis
vor einigen Jahrzehnten waren die Reben noch ziemlich verschieden, wovon
auch der Name herrührt, der im lokalen Dialekt “birichino”
(schelmisch/spitzbübisch) oder “scapestrato” (liederlich/zügellos)
bedeutet.