Die Weinlese 2013 wird als “Vintage-Ereignis” in Erinnerung bleiben, da die Lesearbeiten im Vergleich zu den letzten 10 Jahren im Durchschnitt mit 15 Tagen Verspätung begannen und in den ersten Novembertagen mit der Ernte der letzten Nebbiolotrauben endete.
Der Vegetationszyklus der Reben wurde insbesondere durch den schleppend vorangehenden Einbruch des Frühjahrs und durch die relativ niedrigen Temperaturen von März und April beeinflusst. Die Zeit von April bis Ende Mai war durch reichliche Niederschläge gekennzeichnet (im Durchschnitt 210 mm Regen mit einer insgesamt regnerischen Periode von 18 Tagen), was den Winzern nicht unerhebliche Schwierigkeiten bereitete, da sie von Anfang an den Gefahren des Pilzbefalls entgegenwirken mussten. Trotz allem konnten diejenigen, die die richtigen agronomischen Maßnahmen ergriffen, die Schäden begrenzen, indem sie das Problem bereits im Keim erstickten und somit frühzeitig lösten. Der Beginn dieses Landwirtschaftsjahres kündigte ein sicher nicht einfaches Jahr an, in dem die ganzen Erfahrungswerte eingesetzt werden mussten, um später eine Lese zu erzielen, die im Durchschnitt Ergebnisse brachte, die angesichts der klimatischen Situation dieses Jahres nicht erwartet wurden. Im Juni verbesserten sich langsam die Witterungsbedingungen und der Monat Juli präsentierte sich dann, nicht zuletzt wegen der größeren Wetterbeständigkeit, sehr positiv für die Physiologie der Reben. Die Blüte erfolgte regulär in der zweiten Junidekade mit anschließender guter Befruchtung. Um es kurz zu fassen, können wir sagen, dass es den Reben jedoch trotz des positiven Sommers nicht gelang, die Verszögerung in der vegetativen Entwicklung der vorangehenden Monate aufzuholen, auch wenn der klimatische Verlauf in der Zeit vom Beginn der Farbgebung bis zur Reife insgesamt positiv war. Generell noch eine Anmerkung in Bezug auf die Produktion: Die gute Befruchtung in Verbindung mit dem guten Wasservorrat haben das Wachstum der Trauben begünstigt, die sich im Vergleich zu den letzten Jahrgängen im Durchschnitt größer, schwerer und kompakter präsentierten.
Die Weine, die aus den weißen Trauben hervorgehen, können auf ein großes Aromaspektrum und eine optimale Säure zählen, um ihre Duftkomponenten bestens zu entfalten. Der Gehalt an Zucker bzw. Alkohol wird etwas niedriger sein im Vergleich zu den letzten Jahrgängen, wobei dies aber keinen negativen Faktor darstellt, angesichts der guten organoleptischen Eigenschaften, die in Weißweinen begehrt sind. Für den Dolcetto war dies ein positives Jahr. Die Trauben präsentierten sich zum größten Teil gesund und mit optimalen Voraussetzungen für die Gewinnung von frischen und duftenden Weinen. Gleichfalls gibt es auch herausragende Qualitäten in besonders guten Lagen, die Weine hervorbringen werden, die ihr Potential nach einer mäßig langen Alterung bestens zum Ausdruck bringen werden. Die Rebsorte Barbera ist in den Gebieten Langa und Roero zweifellos jene Sorte, die unter dem diesjährigen Klimaverlauf am meisten gelitten hat. Höchstwahrscheinlich haben die nicht sehr hohen Tagestemperaturen und die im Vergleich zu den letzten Jahren kürzer ausfallende Hitzeperiode dazu geführt, dass vom physiologischen Gesichtspunkt ein geringerer Abbau der festen Säure stattfand, wodurch mäßig gesunde Trauben erhalten wurden, mit einem im Durchschnitt liegenden Zuckergehalt, aber mit hohen Säurewerten. Der Nebbiolo ist der Rebstock, der gegen Ende des Weinjahres die größten Vorteile für sich nutzen konnte. In der Tat haben die hohen Temperaturen im September und Oktober dazu beigetragen, die phenolischen Werte, die diesen Wein auszeichnen, bestens zu entfalten und somit Weine zu gewinnen, die für einen langen Ausbau geeignet sind. Auch für den Nebbiolo war das Klima zu Beginn des Vegetationsjahres für den verzögerten Austrieb verantwortlich. Ein Verzug, der auch im Sommer nicht aufgeholt werden konnte. Dennoch war das Klima von August bis zur Weinlese ausgezeichnet für die phenolische Synthese, mit warmen und sonnigen Tagen und kühlen Nächten (besonders in der zweiten Septemberhälfte).
Insgesamt ist dies ein Jahr gewesen, das von einem zweifachen Verlauf geprägt wurde: Nach einer ersten Phase voller Schwierigkeiten hatten wir einen zweiten Abschnitt, in dem dank der besonders harmonisch verlaufenden Monate September und Oktober (klimatisch gesehen) aufgeholt und die Lesearbeiten hinausgeschoben werden konnten, was zu sehr guten Resultaten führte.
Abschließend können wir behaupten, dass es sich für alle unsere Rebsorten um ein schwieriges Jahr handelte, das im Weinberg auch dank des hohen Ertrags einen sorgfältigen Einsatz erforderte. Die Auswahl der richtigen Zeit für die erforderlichen Eingriffe im Hinblick auf das Klima, die Rebsorte und die pedoklimatischen Bedingungen haben hier zweifellos ausschlaggebend für die jeweiligen Resultate gewirkt. Dort, wo die Ausdünnungsarbeiten im richtigen Augenblick und mit der richtigen Methode durchgeführt wurden, werden langlebige und gut strukturierte Weine hervorgehen, die die Weinlese 2013 zu einem ausgezeichneten Jahrgang machen werden.
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